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Wenn alle plötzlich von "Heimat" reden...

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Pressemitteilung

Wenn alle plotzlich von "Heimat" reden...

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Nahezu uber Nacht ist der Begriff "Heimat" zu einem politischen „Modewort“ geworden, gibt es doch inzwischen in NRW dafür sogar ein eigenes Ministerium, ebenso wie auf der Bundesebene. Inmitten dieser Diskussionen um einen aufgeladenen, kulturell bedeutsamen Begriff mit unendlichen Facetten und Assoziationen erwartet die Landesseniorenver- tretung Nordrhein-Westfalen (LSV NRW), dass Politik an den Voraussetzungen für ein lebenswertes Zusammenleben und damit an Beheimatung arbeitet.

In Münster findet am 17. März ein "Heimatkongress" der Landesregierung statt. Hier sollen nach den Worten von Ina Scharrenbach (CDU), Ministerin fur Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung in Dusseldorf, vor allem Ehrenamtliche ihre Ideen zum Thema Heimat vorstellen. "Gerne bringen wir uns mit unserem Erfahrungsschatz ein, denn wir als alte Menschen sind an einer lebenswerten Zukunft fur uns und die nach uns Kommenden interessiert", sagt dazu Gaby Schnell, die LSV-Vorsitzende. Fur sie gehort zum Begriff der "Beheimatung", dass die Kommunen, die Lebensorte der Menschen, in ihren finanziellen Moglichkeiten gestarkt werden.

Tatsächlich ist Heimat ein vielfältiger Begriff, der gestern wie heute auch immer wieder missbräuchlich verwendet wurde und wird, denn er weckt Emotionen und ist ja fur viele Menschen vor allem ein Gefühl - verbunden mit Erinnerungen an Menschen, Orte, Gerüche, Beziehungen. Folgt man diesem Gefühl, dann muss man fragen, was notig ist, damit sich Menschen gut fuhlen genau dort, wo sie leben. Gaby Schnell: "Es gibt viele Themenfelder, an denen die Politik mitwirken kann, damit sich Menschen heimisch fuhlen können. Ich denke an bezahlbare Wohnungen, eine gute Infra- und Versorgungsstruktur sowie einen intakten und bezahlbaren ÖPNV, der die Bewegungsfreiheit fördert - kurz, an einen öffentlicher Raum, dessen Qualität Menschen gegenüber Wertschätzung zeigt". Erst solche Bedingungen schafften die Voraussetzungen, sich mit anderen gemeinsam für den Lebensort zu engagieren und damit Gefühle wie Wertschätzung, Zugehörigkeit, Anerkennung und Geborgenheit zu erfahren. All dies und mehr nämlich verbinden Menschen mit dem diffusen Begriff der "Heimat", den man allerdings nicht pauschal gleichsetzen sollte mit dem „Quartier“

"Heimat ist also nicht voraussetzungslos, und genau daran sollte Politik arbeiten, damit Menschen sich unabhängig vom Alter, vom Geschlecht, Herkunft oder Lebensweise in einer zunehmend globalisierten und komplexeren Welt heimatlich fühlen können", sagt die LSV-Vorsitzende und ist - nicht ganz ohne Sorge - gespannt, was sich rund um das neue Schlagwort, um die Ministerien und nicht zuletzt um den "Heimatkongress" entwickeln wird.

Gaby Schnell
Vorsitzende der
Landesseniorenvertretung NRW

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